Margitta Romagno, Gertrud Riede und Sigrid Kruschinski (v.l.) waren in landestypischen Trachten gekommen. Foto: Daniela Tobias |
Vertriebene: Jugend will nicht vergessen
Ostpreußen und Schlesier kamen nach Schloß Burg.
Von Sabine Naber
Zu ihrem Heimattreffen und ihrer Kulturveranstaltung kamen am Sonntag zahlreiche Ostpreußen und Schlesier aus den Landsmannschaften in Nordrhein-Westfalen nach Schloss Burg, der Gedenkstätte der deutschen Heimatvertriebenen. Vor der Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer der Vertreibung und dem Trompetensolo „Ich bete an die Macht der Liebe“ brachte der Landesgruppenvorsitzende Jürgen Zauner seine Hoffnung auf „Frieden und Freiheit in der ganzen Welt“ zum Ausdruck.
Der Remscheider Bürgermeister Lothar Krebs (SPD) erklärte, dass er gerne zum Heimattreffen gekommen sei. Erinnerte aber auch daran, dass man die Wahrheit sagen müsse: „Das heißt, polnische Bürger leben jetzt dort und wir Remscheider haben die Verpflichtung gesehen, Kontakte auch zu ihnen aufzunehmen und eine Partnerschaft einzugehen.“ Viele von ihnen seien ebenfalls Vertriebene. Viel Unrecht sei geschehen. Auch aus polnischer Sicht: „Die Zeche haben die Vertriebenen bezahlt. Aber jetzt müssen wir alle nach vorne gucken.“
Für die junge Generation sprach Tobias Link von der Abteilung „Bund Junges Ostpreußen“. Er sei durch seinen Großvater für das Thema sensibilisiert worden. „Viele Nachkommen der Vertriebenen interessiert das Thema nicht mehr. Ich möchte aber, dass die Jugend die Heimat ihrer Vorfahren besucht und sich anschaut, woher ihre Familie kommt“, machte er deutlich.
Auch Jugendliche müssten sich mit der Frage, welche
Lehren sich aus der Vertreibung ziehen lassen, beschäftigen. „Die Denkmäler werden
nicht gepflegt. Das könnten doch wir Jüngeren übernehmen.“ Rund um den offiziellen
Teil gab es ein buntes Programm. Das Oberschlesische Blasorchester gab ein Konzert
und Gedichte wurden vorgetragen.