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Die Landsmannschaft
Ostpreußen ist EUFV-
Gründungsmitglied |
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Doppeltes Jubiläum Anlass zum
Feiern
Heimatkreisgemeinschaft Landkreis Königsberg
Minden (rkm). "Der Kreis Minden-Lübbecke wird der Heimatkreisgemeinschaft
auch weiterhin unverbrüchlich zur Seite stehen und die Patenschaft im bewährten
Sinne unterstützen und begleiten." Diese Zusage gab Landrat Wilhelm Krömer an den
Ostpreußen nach einer 50-jährigen freundschaftlichen Verbundenheit.
Viele Mitglieder waren gekommen, um nicht nur dieses Jubiläum zu
feiern, sondern auch das 55-jährige Bestehen ihrer Heimatkreisgemeinschaft Landkreis
Königsberg. Nach einer Kranzniederlegung am Ehrenmal in Porta eröffnete Kreisvertreterin
Gisela Broschei die feierliche Veranstaltung. Sie erinnerte an die Ereignisse seit
der Vertreibung aus der Heimat, an die Gründung ihrer so wichtigen Gemeinschaft
und an die Entstehung einer Freundschaft zum Kreis Minden, später Minden-Lübbecke.
Schon in den Notzeiten der Jahre 1945 bis 1947 hatten viele Schicksalsgefährten
trotz Verbots untereinander Verbindung aufgenommen, bis im Jahre 1950 die Heimatkreisgemeinschaft
gegründet wurde, die bald Kontakte nach Minden knüpfte. Nach einstimmigem Beschluss
des Kreistages wurde am 9. Juli 1955 die Patenschaft mit der Übergabe einer Urkunde
begründet.
"Vertriebenenarbeit ist nicht nur rückwärts gewandt, sondern hat auch große Zukunftsaufgaben",
so MdEP Bernd Posselt, Präsident der Paneuropa-Union und Bundesvorsitzender der
Sudetendeutschen Landsmannschaft, in seiner beeindruckenden Festansprache. So sei
die übergreifende Zusammenarbeit zwischen den Generationen eine unschätzbare Aufgabe.
Vertriebenenarbeit nicht rückwärts gewandt
Während die so genannte "Erlebnisgeneration" Fragen nach Vergangenheit und Herkunft
früher oft gemieden habe, sei heute die Suche nach familiären Wurzeln immer mehr
festzustellen. Nicht der Gedächtnisverlust stifte Frieden, sondern die gemeinsame
Aufarbeitung des Konfliktpotenzials. "Schreiben Sie alles auf, dokumentieren Sie
es - man wird es Ihnen danken", sein Aufruf.
Der Blick in die Zukunft war das Anliegen des Festredners. Wichtig sei nicht allein,
die Vergangenheit in Museen zu bewahren, sondern die alte Kultur mit Leben zu erfüllen
und sie fortzuentwickeln. Bernd Posselt fordert auch die Dokumentation der geschichtlichen
Wahrheit "mit den dunklen und den hellen Punkten", um eine Versöhnung zu erreichen,
die auf Wahrheit und Recht basiert.
Gerade die Vertriebenen hätten ein besonderes Feingefühl für Recht entwickelt und
damit gute Voraussetzungen, an einem Europa mitzuarbeiten, das nicht nur Wirtschafts-
sondern auch Rechtsgemeinschaft sei.
"Vertriebenenarbeit ist alles, nur nicht rückwärts gerichtet", seine Worte. Gedanken
an die verlorene Heimat gehören aber besonders zu einem solchen Treffen. Und so
werden die Besucher glücklich sein über das neu eröffnete Samlandmuseum.
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