Ein’ feste Burg ist unser Schloß
„Kleines Ostpreußentreffen“ auf Schloß Burg
„Mit Blick auf die Wahrnehmung der Vertriebenenverbände, auf die heute vorhandene
Kenntnis über das unendliche Leid von Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten
muss uns dieser Dreiklang: Vernachlässigen – Vergessen – Verwerfen aufrütteln, wach
und aktiv machen“, betonte Bodo Löttgen, Generalsekretär der CDU Nordrhein-Westfalen,
bei seiner Festansprache
beim „Kleinen Ostpreußentreffen“ auf Schloß Burg. Zahlreiche Landsleute, Ostpreußen-
Freunde und Vertreter verschiedener Landsmannschaften sowie Persönlichkeiten des
politischen und kulturellen Lebens in NRW haben sich Mitte Juli auf dem Plateau
vor der Gedenkstätte des Deutschen Ostens – Mahnmal der Vertreibung in Europa“ auf Schloß Burg bei Solingen eingefunden, um das traditionelle „Kleine Ostpreußentreffen“
zu feiern.
Das kulturelle Rahmenprogramm des Ostpreußentreffens wurde von den Dabringhauser
Musikanten unter der Leitung von Torben Krause und dem Quartettverein aus Bedburg-Königshoven
unter dem Dirigenten Sergio Aleyandro Ruetsch bestritten. Die von Anke Dahlhaus
angeführte Tanzgruppe „Die Nussknacker“ führte traditionelle Reigen auf. Die Besucher
nutzten die Zeit zum
Plachandern und Genießen. An mehreren Ständen wurden Spezialitäten aus der alten
Heimat angeboten, an anderen gab es eine breite Auswahl an Publikationen, Landkarten,
Postkarten und Wappen rund um das „Land der dunklen Wälder“.
Historienfilme und
verschiedene Dokumentationen von Ostpreußen-TV auf DVD ergänzten den Büchertisch.
Die Vertreter vom Bund Junges Ostpreußen in der Landsmannschaft Ostpreußen informierten
u.a. über ihre Aktivitäten und ihre Jugendzeitung „Fritz“. Viel Interesse weckte
auch der Stand mit traditionellem
Bernsteinschmuck.
Wie alle Jahre wieder besichtigten die Teilnehmer des Treffens den vor kurzem
teilrenovierten Batterieturm auf dem Gelände von Schloß Burg. Jürgen
Zauner erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die Gedenkstätte vor 61 Jahren
durch den ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss der Öffentlichkeit übergeben wurde.
Eine am Eingang angebrachte Bronzetafel weist auf die Geschichte und Bedeutung der
historischen Stätte hin. Im benachbarten Glockenturm sind drei ostdeutsche Glocken
untergebracht, wobei die wertvollste und bedeutendste aus dem Dom der ostpreußischen
Hauptstadt stammt.
Jürgen Zauner, der Landesvorsitzende der Landsmannschaft Ostpreußen NRW, freute
sich, „daß wir uns in diesem Sommer – 63 Jahre nach unserer Gründung – hier auf
dem Schloßplatz im Bergischen Land nochmals zusammenfinden. Ich verkenne aber nicht,
daß uns dies immer schwerer fällt, denn die bekennenden Ostpreußen werden weniger.“
Als Motto des diesjährigen Treffens hatte Zauner den Bibeltext ausgewählt: „Mein
Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis.“
Bodo Löttgen bezeichnete den historischen deutschen Osten als einen „wesentlichen
Teil unserer gemeinsamen deutschen Geschichte. Zum Verständnis der deutschen Geschichte
und Kultur gehört auch das Wissen über Geschichte und Kultur des ehemaligen deutschen
Ostens – von Böhmen und Mähren über Schlesien bis Masuren und Ostpreußen bis hin
zu den deutschen Siedlungsgebieten an der Wolga und später in Sibirien und
der kasachischen Steppe. … Es ist und bleibt Aufgabe der Landsmannschaft der Ostpreußen,
sowohl die Kultur des Erinnerns wach und lebendig zu halten, als auch Gerechtigkeitslücken
für die Erlebnisgeneration zu schließen. … Die Kultur des Erinnerns bedarf tagtäglicher
Arbeit, institutioneller Unterstützung und finanzieller Ressourcen. Aber sie bedarf
auch solcher Veranstaltungen wie dieser hier und heute.“ Mit dem Zitat eines
Ostpreußen, des aus dem Ermland stammenden, im vergangenen Jahr verstorbenen
ehemaligen Erzbischofs von Berlin, Georg Maximilian Kardinal Sterzinsky, schloss
Löttgen seinen Vortrag: „Wir müssen neue Wege suchen, um unsere Botschaft
zu verkünden.“ -
Dieter Göllner (KK)
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