Zum 90. Todestag von Hermann Sudermann
(1857-1928)
Dem
Herausgeber der Broschüre
„Hermann
Sudermann - Erinnerung an einen ostpreußischen Dichter“, war es offensichtlich
eine Herzensangelegenheit, zum 90. Todestag Sudermanns etwas Besonderes vorzulegen.
So stellte er eine handliche, sehr gehaltvolle Schrift zusammen, in der drei Autoren
das Leben und das Werk dieses zu seinen Lebzeiten sehr berühmten Ostpreußen beleuchten.
Dabei entsteht ein differenziertes Bild von der Persönlichkeit des Dichters, von
den sozialen und politischen Hintergründen seiner Zeit und von einem Werk, das bei
jeder Generation ein neues und anderes Interesse erweckt. Der Leser dieses Heftes
kann somit die Entwicklung der Sudermann-Rezeption verfolgen.
Der erste Beitrag
„Hermann Sudermann als Erzähler“
von 1918 von Theodor Kappstein wirkt heute euphorisch und teilweise unkritisch.
Durchgehend fallen Lobesworte, die dem Sudermann-Freund wohltun, den Forscher und
Analytiker aber eher auf Distanz halten. Hermann Sudermann,
„der tatenfrohe junge Mensch“,
bewahre als berühmter Dichter „die
lebendige Fühlung mit seinem Volk, dessen großen Angelegenheiten er dient“. Sudermann
sei ein „bei aller
Weltgewandtheit schlichter Mann“, „ein
ritterlicher Mensch“, „ein
Volksfreund“. Während Sudermann selbst von seinem
„krisenreichen Leben“ schreibt,
spricht Kappstein von einem „fruchtbaren
Leben“, „von Leiden
nicht unangetastet“. Das Werk des Dichters charakterisiert er mit Formulierungen
wie: „Stets bleibt
er bedacht auf die schlagende, zugespitzte Sprache des Epigrammatikers, die Sudermanns
Bühnenwerke auch in Buchform zeitlos im Wert erhält als geistreiche Lektüre“, oder:
„Sudermanns Wucht
des Stils ist ein leidenschaftliches, gebändigtes Feuer“. Zu den
„Litauischen Geschichten“
sagt er: „ Der Erdgeruch
dieser Meisternovellen ist würzig.“ Geschickt hat der Herausgeber dieses
„Urteil aus dem Jahre 1918“,
so der Untertitel von Kappsteins Beitrag, an den Anfang gesetzt. Der Leser wird
positiv auf Sudermann eingestimmt und wird die folgenden, sachlicheren und kritischen
Ausführungen interessiert aufnehmen.
Walter T. Rix lässt in seiner Überschrift
„Hermann Sudermann - ein
ostpreußischer Dichter zwischen Heimat und Welt“ bereits anklingen, dass er die
Rolle Sudermanns in der Öffentlichkeit, in der
„Welt“ bearbeiten will.
Rix spricht Sudermanns Kindheit und Jugend nur kurz an, um dann sein literarisches
Schaffen und seine große Karriere besonders als Dramatiker mit den politischen Gegebenheiten
in Verbindung zu bringen. So bekommt der Leser zusätzlichen Geschichtsunterricht,
und es ergeben sich neue Aspekte der Sudermann-Forschung und der Interpretation.
Ein Kapitel heißt sogar „Der
politische Sudermann“. Rix weist in den bekannten Dramen
„Die Ehre“ und
„Heimat“ und in den Romanen
„Katzensteg“ und
„Frau Sorge“ konkrete
politische Botschaften nach. Auch an der Kampagne gegen Sudermann, angeführt von
Alfred Kerr, zeigt er politische Hintergründe auf. Die ostpreußische Heimat, das
Memelland, wird für Sudermann nicht nur zum Schauplatz seiner meisterhaften
„Litauischen Geschichten“.
Nach einem schweren Zusammenbruch 1916
„suchte er ganz bewusst in der Heimat Zuflucht“, wie Rix schreibt.
Bärbel Beutner interessiert sich mehr für die Persönlichkeit
des Dichters, für seine Kindheit und Jugend und für seinen Werdegang aus einem bescheidenen
Elternhaus zum gefeierten Dichter. Bärbel Beutner hielt am 21. November 2018, am
90. Todestag Sudermanns, einen Vortrag im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf mit
dem Titel:
„Ein einst
berühmter Dichter aus Ostpreußen“. Der Vortrag sollte aktuell die Broschüre abrunden.
„Ruhm“ wird zur Leitfrage.
Wie berühmt war Sudermann? Wie bekannt ist er heute noch? Die Sudermann-Rezeption
ist seltsam zwiespältig. Dem gefühlten Eindruck, Sudermann kenne heute keiner mehr,
stellen Beutner und Rix das internationale Interesse der Literaturwissenschaft an
Sudermann entgegen. Walter T. Rix belegt die Neuauflagen seiner Werke mit Auflagenhöhe
und Verkaufserfolg, und Bärbel Beutner sieht Sudermann als Brücke zwischen den früheren
und heutigen Bewohnern seiner Heimat.
Der Herausgeber Werner Schuka fügt der Broschüre
einen detaillierten Lebensabriss Sudermanns bei, in fünf Abschnitte eingeteilt.
Was für eine große Hilfe, wenn man schnell mal Daten braucht! Die Weihnachtsgeschichte
„Fröhliche Leut´“
macht die Broschüre zu einer passenden Gabe zum Christfest, und ein
„Bonbon“ ist das Lesezeichen
von der Firma Olleschau mit einem Porträt Sudermanns auf der Vorderseite und einem
kurzen Lebensabriss auf der Rückseite.
Die Broschüre hat einen Umfang von 60 Seiten und
ist ab sofort in zwei Versionen erhältlich: ohne Multimedia-DVD 5,00 Euro, mit Multimedia-DVD
10,00 Euro, plus Versand. Bestelladresse: Werner Schuka, Alte Poststr. 37, 32429
Minden, ePost: Buch@Werner-Schuka.de.
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