Lorenz Grimoni übergibt seine Sammlung Duisburger Archivalien
dem Duisburger Stadtarchiv
Lorenz
Grimoni, der inzwischen seit 27 Jahre die Verantwortung für das Museum Stadt
Königsberg am Innenhafen wahrnimmt, trennte er sich jetzt von allen Duisburger
Archivalien, darunter allein über 200 Postkarten.
Die Übergabe erfolgte an den Leiter des
Stadtarchivs, Dr. Andreas Pilger.
Grimoni ist unbestritten ein Freund der
Duisburger Stadtgeschichte. Als er 1970 Pfarrer an der Marienkirche wurde,
sprach es sich herum, dass er sich sehr für die Vergangenheit seines
Gemeindebezirks in der Duisburger Altstadt (Marientor) interessierte. So
schenkten ihm Gemeindeglieder Postkarten von der Kirche, aber auch von
benachbarten Stadtbereichen bis hin nach Ruhrort oder zum Kaiserberg und anderen
Stadtbezirken. Bald kamen Fotos vom früheren Gemeindehaus an der Kirche, vom
alten Pfarrhaus oder vom Kircheninneren hinzu. Fotografien von archäologischen
Ausgrabungen, bei denen die romanische Apsis der Kirche freigelegt wurde oder
das ehemalige Beinhaus, als es rund um die Kirche noch einen Friedhof gab,
schließlich manche geschichtliche Rarität vermehrten die Sammlung.
Gegenständliche Exponate sind nach wie vor in Vitrinen der Marienkirche zu
sehen.
Ende 2015 wird das Museum Stadt Königsberg mit
dem Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg zusammengehen. Dann werden sich
Grimoni und das ehrenamtliche Museumsteam von einer wesentlich größeren Sammlung
verabschieden müssen, von der weltweit umfangreichsten Sammlung zum Philosophen
Immanuel Kant, einer großen Sammlung zur Königsberger Graphikerin Käthe Kollwitz
und natürlich vor allem von vielen Darstellungen und Büchern aus allen Epochen
der reichen Königsberger Stadtgeschichte von 1255 – 1945 und der darauf
folgenden russischen Geschichte der traditionsreichen deutschen Stadt.
Bis zum endgültigen Umzug des Museums Stadt
Königsberg nach Lüneburg werden in Duisburg noch Ausstellungen zu sehen sein,
die sich mit der Geschichte und Kultur Königsbergs und Ostpreußens befassen.
Schon jetzt ist im Museum eine Wechselausstellung zum Ersten Weltkrieg in
Ostpreußen zu besichtigen sowie eine weitere Ausstellung zu großen
Persönlichkeiten aus mehreren Jahrhunderten der Königsberger Stadtgeschichte und
der ostpreußischen Landesgeschichte, darunter neben Immanuel Kant Schriftsteller
wie Agnes Miegel, Ernst Wiechert und Siegfried Lenz oder der weltberühmte Maler
Lovis Corinth. Im Jahr 2015 wird es eine umfangreiche Ausstellung zu Malern der
Kurischen Nehrung geben und zuletzt eine Ausstellung über Königsberg als ein
wichtiges Zentrum der Reformation, als Ostpreußen innerhalb des Herzogtums
Preußen als erstes Land der Welt die evangelische Konfession einführte (1525).
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