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Die Landsmannschaft
Ostpreußen ist EUFV-
Gründungsmitglied |
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Gedenkstunde 60 Jahre LO-NRW
im GHH in Düsseldorf, 25. April 2009
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Den Hauptvortrag „Die Zukunft der Vertriebenen“
hielt Prof. Dr. Wolfgang Stribrny. „Eine Zukunft kann es nur geben, wenn man
sich auf die Geschichte besinnt“, begann der Redner und gab einen Überblick über
die deutsche Geschichte, die Preußens und des Reiches. Ein bahnbrechendes
Ereignis war die Reformation, die Preußen als erster Staat einführte. Am
Vorabend der Krönung des ersten preußischen Königs am 18. Januar 1701 erfolgte
mit der Einführung des Schwarzen Adlerordens („Suum cuique“) die
Grundsteinlegung für Recht und Toleranz. Preußen war ein Staat der religiösen
Toleranz, wofür die katholische Hedwigskirche mitten in Berlin Zeugnis ablegte,
und der Bildung, der bereits 1750 die allgemeine Schulpflicht einführte, was in
England und Frankreich erst über hundert Jahre später geschah. Die Gründung der
Berliner Universität unter Friedrich Wilhelm III. erfolgte 1810, weil nach der
Niederlage gegen Napoleon materielle Verluste durch geistige Kräfte ersetzt
werden sollten. Und immer war Ostpreußen eine wichtige Provinz und ein wichtiger
Teil der deutschen Geschichte, gingen doch mit der Reformation und der
Aufklärung Kants Impulse von ihr aus, die die Welt veränderten.
Der Verlust der Ostprovinzen, so der Referent,
war ein Aderlaß für die ganze Nation. Der Rückgang der deutschen Sprache in den
verlorenen Gebieten war nicht aufzuhalten, dennoch wurden, sobald es politisch
möglich war, deutschsprachige Zentren errichtet wie das „Kopernikus-Haus“ in
Allenstein und die Hermann-Sudermann-Schule in Memel.
Das alles geschah mit Hilfe der Vertriebenen aus
dem Westen. Positiv hob der Referent die gute Beziehung der Vertriebenen zu den
heutigen Bewohnern ihrer Heimat und deren bemerkenswertes Interesse an der
deutschen Geschichte und Kultur hervor. Darin sah er eine gute Basis für die
zukünftige Arbeit und für den Kulturaustausch. Wenn auch die bisherigen
Strukturen der Landsmannschaften vielleicht nicht mehr zu halten sein werden, so
werden doch die Inhalte gleich bleiben. Kulturpflege und der Einsatz für die
deutsche Geschichte werden weiterhin erforderlich sein.
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