Gedenkstunde 60 Jahre LO-NRW
im GHH in Düsseldorf, 25. April 2009
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Totenehrung
durch den stellv. Landesvorsitzenden und Schatzmeister Alfred Nehrenheim
Wir gedenken im 65. Jahr nach den ersten Fluchtbewegungen
in Liebe und Ehrfurcht unserer Toten – unserer Vorfahren – unserer Väter und Mütter,
unserer Schwestern und Brüder, die in unserer angestammten ostpreußischen Heimat
und den anderen Vertreibungsgebieten ihre ewige Ruhe fanden.
Wir gedenken derer, die in den letzten Kriegen mit
ihrem Leib die Heimat schirmten, Flüchtende retteten und deren Gräber zerstreut,
mit und ohne Namen, fern der Heimat, in fremden Landen liegen.
Wir gedenken eindringlich derer, die in den letzten
Kriegstagen keinen Ausweg mehr sahen und aus Furcht, Verzweiflung, Not, Qual und
Schändung ihr Leben selber beendeten.
Wir gedenken aber besonders der zahllosen Landsleute,
die als Opfer einer grausamen, hasserfüllten Austreibung in der Heimat oder auf
der Flucht in den rettenden Westen ihr Leben lassen mussten.
Wir gedenken auch der Menschen, die nach Flucht und
Vertreibung, nach den entbehrungsreichen Jahren des Aufbaus und der Eingliederung
in West- und Mitteldeutschland beerdigt wurden. Sie haben vergeblich auf die Gewährung
des Menschenrechtes auf die Heimat gewartet.
Wir gedenken in Dankbarkeit der verstorbenen heimatverbliebenen
Bürger Nordrhein-Westfalens, die in den ersten Nachkriegsjahren durch ihr Zusammenrücken
und ihre Hilfe uns einen Neuanfang in einem von großen Kriegsschäden gezeichneten
Land ermöglichten.
Wir gedenken ganz besonders der verstorbenen Frauen
und Männer, die sich in den letzten sechzig Jahren in Nordrhein-Westfalen für diese
Landesgruppe der Landsmannschaft Ostpreußen eingesetzt und sich um ihren Zusammenhalt
bemüht haben.
Wo sie auch ruhen mögen, hier im Land Nordrhein-Westfalen,
in fremder Erde, auf den Feldern der Heimat, in den Fluten des Frischen Haffs oder
der Ostsee, sie bleiben in Liebe und Treue unseren Herzen nahe und verpflichten
uns, um der Gerechtigkeit willen, im friedlichen Einsatz um die Heimat und die Wiedergutmachung
des Vertreibungsunrechtes nicht zu erlahmen. Unser verbleibendes Leben aber steht
im Zeichen der Hoffnung auf Frieden und Freiheit, Gerechtigkeit, Ausgleich und Versöhnung.
Ich hatt’
einen Kameraden
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