Vertriebene in Nordrhein-Westfalen
solidarisieren sich mit Erika Steinbach
(Düsseldorf, 16.11.2009) Mit Empörung haben die Ost-
und Sudetendeutschen in Nordrhein-Westfalen zur Kenntnis genommen, wie Außenminister
Guido Westerwelle auf die mögliche Nominierung von BdV-Präsidentin Erika Steinbach
MdB für den Beirat der geplanten Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ reagiert
hat. „Es ist Sache der Vertriebenen, wen sie in dieses Gremium entsenden wollen“,
zeigte sich der nordrhein-westfälische BdV-Landesvorsitzende Hans-Günther Parplies
ungehalten über die Einmischung des Außenministers. „Es ist doch eine Selbstverständlichkeit,
daß die demokratisch gewählte Vorsitzende des größten Opferverbandes der Vertriebenen
den Platz in einem Beirat einnimmt, der sich genau mit dieser Opfergruppe beschäftigt.“
Das sei bei anderen Opfergruppen eine Banalität, im Falle der Vertriebenen sollten
die Opfer selber offenbar gar nicht zu Wort kommen.
Zugleich kritisierte der Vertriebenenpolitiker, daß
Außenminister Westerwelle Erika Steinbach persönliche Motive unterstellt. „Es geht
doch nicht um Erika Steinbach, es geht darum, daß der Bund der Vertriebenen seine
Präsidentin in diesem Gremium sehen will, die dann dort die Position des Verbandes
vertritt“, so Parplies. Der Bund der Vertriebenen sei ein demokratisch verfaßter
Verband, der sich weder seine Führungspersönlichkeiten noch seine Kultur des Erinnerns
von äußeren Einflußnahmen aufzwingen lasse.
„Die Vertriebenen in Nordrhein-Westfalen stehen hinter
Erika Steinbach und befürworten mit großem Nachdruck, daß das Präsidium des Verbandes
sie für den Stiftungsrat nominiert. Zugleich fordern wir nachdrücklich, daß polnischem
Druck von der Bundesregierung nicht nachgegeben wird. Es ist Sache der Deutschen
und insbesondere Sache der Vertriebenen, wie und welcher Form an das Vertreibungsunrecht
erinnert wird. Wer das nicht wahrhaben will, bei dem kann es mit dem Wunsch nach
ehrlicher Verständigung nicht weit her sein“, sagte Parplies.
Der Bund der
Vertriebenen (BdV), Landesverband NRW e.V. vertritt die 1945 vertriebenen Ost- und
Sudetendeutschen in Nordrhein-Westfalen. Er ist in 59 BdV-Kreisverbänden und 14
landsmannschaftlichen Landesgruppen bis auf die Ortsebene organisiert und zählt
landesweit ca. 200.000 Mitglieder. Haupttätigkeitsfelder des Verbandes sind die
Vertretung der Anliegen der Opfer und Geschädigten der Vertreibung, die Pflege,
Bewahrung und Weiterentwicklung des Kulturerbes der Vertreibungsgebiete und die
Betreuung der nach Nordrhein-Westfalen kommenden Spätaussiedler, heute vor allem
der Deutschen aus Rußland.
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