Über 60 Jahre Flucht und Vertreibung

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Das Samland-Museum
im Preußen-Museum NRW Minden  (2005 - 2015)

Ein Beitrag der Heimatkreisgemeinschaft Königsberg-Land

Ostpreußen »Land der dunklen Wälder und kristallnen Seen, über weite Felder lichte Wunder geh’n«

Ostpreußen, die nordöstlichste Provinz des Deutschen Reiches, war in seiner Geschichte Pfeiler Mitteleuropas. – Das Samland, eigentlich eine rechteckige Halbinsel zwischen der Ostsee mit den Haffen, dem Pregel und der Deime, liegt im nordwestlichen Teil Ostpreußens. 

Das Samland

 
Das Samland

 Durch die Teilung des im Samland gelegenen Großkreises Schaaken wurden im Jahre 1815 die beiden Landkreise Fischhausen und Königsberg gebildet. Die Kreisverwaltung (Landratsamt) des Landkreises Königsberg befand sich in Königsberg.

Im Jahre 1939 erfolgte dann die Zusammenlegung der Landkreise Fischhausen und Königsberg zum Landkreis Samland.

Der letzte Teil des Zweiten Weltkrieges brachte den schwersten und unglücklichsten Abschnitt in die Geschichte Ostpreußens: Flucht und Vertreibung. Etwa 614.000 Menschen kamen dabei ums Leben.

Im Jahre 1955 übernahm der Landkreis Minden, heute Minden-Lübbecke, die Patenschaft über den damaligen Landkreis Königsberg. Der Patenkreis ging damit eine große Verpflichtung ein, die nach wie vor Bestand hat und wofür wir besonders dankbar sind. Mit Unterstützung unseres Patenkreies haben wir die Chance erhalten, im Preußen-Museum in Minden/Westf. unser Samland-Museum einrichten zu können. 

Blick in das Samlandmuseum

 
Blick in das Samlandmuseum

Sie erleben in unserem Samland-Museum die kulturhistorische Geschichte unseres Heimatkreises. Sie finden u. a. Kirchen-Modelle aus den einzelnen Kirchspielen, Bernsteinexponate von der Ostsee, einem der schönsten Landstriche Ostpreußens, zahlreiche Alben mit Fotos aus den ehemaligen Heimatorten, Luftaufnahmen aus dem Jahre 1944, Trachten und sonstige Exponate, die die Flüchtlinge seinerzeit aus Ostpreußen mitgebracht haben.

Die Mitglieder des Heimatkreisausschusses haben es sich aufgrund der technischen Möglichkeiten zur Aufgabe gemacht, die in Alben vorhandenen Fotos der Heimatorte unseres Landkreises mit großem finanziellen Aufwand zu sichern und für unsere Nachwelt zu erhalten. So haben auch später einmal die Ahnenforscher und Historiker die Möglichkeit, auf alte Heimatfotos zurückzugreifen.

Auch werden für die einzelnen Kirchspiele unseres Landkreises Königsberg und den dazugehörigen Ortschaften Foto-CDs und DVDs erstellt, die käuflich erworben werden können.

Blick in das Samlandmuseum
 
Blick in das Samlandmuseum

Das Sammland-Museum bestand im Preußen-Museum In der Zeit von 2005 bis 2015 und mußte dann auf Betreiben der Politik aufgelöst werden, da die Räumlichkeiten einer anderweitigen (kommerziellen) Nutzung zugeführt werden sollten.

Anschrift der Geschäftsstelle Königsberg-Land:
c/o Ralf Woitschikowski,32429 Minden, Bergkirchener Str. 21,
Tel.: 0571-5091022,
ePost: hkg-koe-land@t-online.de


Preußen-Museum NRW Minden / Wesel

Standort Minden

Für weitere Informationen Bild anklicken!
Das Preußen-Museum NRW in der ehemaligen Defensionskaserne Minden

Preußischen Spuren begegnet man in Minden auf Schritt und Tritt. Wer mehr über fast 350 Jahre brandenburgisch-preußische Vergangenheit Mindens und Westfalens wissen möchte, kann diesen Spuren in dem jungen Preußen-Museum Nordrhein-Westfalen nachgehen. Dort wird Geschichte auf rund 1.500 qm anhand zahlreicher Originale, aufwändiger Inszenierungen und moderner Ausstellungsmedien in einem abwechslungsreichen Rundgang anschaulich präsentiert. Das Museum empfiehlt sich als Ausflugsziel für Jung und Alt. Dass sich dabei hinter dem Thema weitaus mehr verbirgt als die sprichwörtliche "Pickelhaube", wird vielleicht für manche überraschende Entdeckungen auf dieser Zeitreise sorgen.

Die ehemalige Defensionskaserne - dem frühesten Zeugnis des preußischen Klassizismus in Minden aus dem Jahre 1829 - am Simeonsplatz bietet dem Preußen-Museum NRW mit ihrer einzigartigen Architektur einen überaus beeindruckenden Rahmen. Das Museum zeigt mehrere Ausstellungen zur Kunst- und Kulturgeschichte im Jahr.

Spezielle museumspädagogische Programme für Gruppen und Schulen, Veranstaltungsräume für Tagungen und Vortragsabende sowie ein Café-Restaurant runden das Angebot ab.

Anschrift:
Preußenmuseum NRW, Simeonsplatz 12, 32427 Minden,
www.lwl-preussenmuseum.de


Standort Wesel

Als Museumsbau dient das ehemalige "Körnermagazin" (Getreidedepot) der Weseler Festungszitadelle, das in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Während das Kellergeschoss noch die historische Raumgliederung mit Tonnengewölben aufweist, sind im Erd- und Obergeschoss neue großflächige Raumeinheiten entstanden. An der Nordseite des Gebäudes empfängt die Besucher ein großzügiges Glasfoyer mit Museumsshop, Caféteria und Vortragssaal, der mit audiovisuellen Medien ausgestattet ist und neben einer museumseigenen Nutzung auch für verschiedene Veranstaltungen angemietet werden kann.

Insgesamt stehen etwa 2.000 qm Ausstellungsfläche zur Verfügung; der Schwerpunkt der Präsentation liegt auf der zum Teil über 300-jährigen Geschichte Brandenburg-Preußens im Rheinland.

Die Dauerausstellung

Der Museumsrundgang beginnt im Kellergeschoss mit einer in Deutschland einzigartigen Sammlung. Sie wurde zusammengetragen von Werner Abresch, dem langjährigen Pfarrer am Weseler Willibrordi-Dom. Unter dem Titel LEBENS-ZEICHEN / Nachkriegszeit und Fünfziger Jahre setzt die Präsentation ein mit der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Sie erinnert eindrucksvoll an letzte Bombardierungen, an Flucht und Vertreibung, an Kriegsgefangenschaft, an die Welt der Konzentrationslager und den Holocaust. Danach erwarten den Besucher Zeugnisse des menschlichen Überlebenswillens aus der unmittelbaren Nachkriegszeit: Objekte des Gestaltens und Erfindens gegen die vielfältigen Nöte und Entbehrungen des Alltags, anrührend durch ihre Lebensnähe und die Verknüpfung mit ganz eigenen menschlichen Schicksalen.

Der zweite, sich unmittelbar anschließende Teil der Sammlung Abresch mit Objekten aus den Fünfziger Jahren führt in eine hellere Zeit, in die Jahre von neuer Demokratie und beginnendem "Wirtschaftswunder". Dieser Teil der Sammlung ist als Laden eingerichtet: das neue Geld, Nierentisch und Tütenlampen, Porzellan und Bücher, Schallplattenschrank, Radios und frühe Fernsehapparate. Den Abschluss der LEBENS-ZEICHEN bildet eine Video-Station mit der "Nachkriegs-Maus" - ein bemerkenswerter Film aus der Fernsehserie "Die Sendung mit der Maus" von und mit Achim Maiwald, gedreht mit Original-Objekten der Sammlung Abresch.

In die unmittelbare Nachkriegszeit fällt die Auflösung des Staates Preußen durch die vier Alliierten Siegermächte (25. Februar 1947). Ausgehend vom Ende dieses Staates will die Dauerausstellung die Besucher zum Nachdenken über Preußen und über ihr eigenes Preußenbild anregen, bevor die Präsentation zurückführt zu den Anfängen brandenburgisch-preußischer Geschichte am Niederrhein und in Westfalen. 

Im Keller- und Erdgeschoss veranschaulichen chronologisch gegliederte Abteilungen die Entwicklung der rheinischen Regionen im Rahmen des preußischen Gesamtstaates vom frühen 17. bis ins 20. Jahrhundert. Die Besucher begegnen vielfältigen Zeugnissen, Spuren und Auswirkungen einer nicht unproblematischen Beziehung, geprägt von tiefgreifenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und mentalen Unterschieden. Die Ausstellung thematisiert die wechselseitigen Prägungen und Impulse, Konflikte und Kompromisse, die aus dem spannungsreichen Verhältnis Preußens zu seiner westlichsten Provinz hervorgingen.  

Sachliche Gliederungspunkte sind hier "Staat, Regierung und Verwaltung" sowie "Wirtschaft und Gesellschaft". Im Obergeschoss wird die Reise durch die brandenburgisch-preußische Vergangenheit im Rheinland fortgesetzt mit separaten Themenbereichen zu Kirche, Schule und Bildung sowie Militär und Gesellschaft. Die letzten Abteilungen wenden sich dem "Ende Preußens 1918-1945" zu, der Entwicklung und der Rolle Preußens während der Weimarer Republik und zur Zeit des NS-Regimes. Der Rundgang schließt mit einem Blick auf den militärischen Widerstand im Zweiten Weltkrieg und den 20. Juli 1944.  

Der gesamte Rundgang beansprucht etwa zwei bis drei Stunden. Zahlreiche Schautafeln, aufwändige Inszenierungen und audio-visuelle Stationen laden zum Verweilen und Vertiefen ein. Daher kann man ohne weiteres einen ganzen Museumstag (11-17 Uhr) in der Dauerausstellung verbringen, einschließlich einer gemütlichen Pause in unserer Caféteria im Obergeschoss des Foyers.

Quellen:
1. Ein Beitrag der Heimatkreisgemeinschaft Königsberg-Land;
2. Preußenmuseum Nordrhein-Westfalen, Minden / Wesel;
 veröffentlicht in: Ostpreußen - Land der dunklen Wälder
60 Jahre Landsmannschaft Ostpreußen -  Landesgruppe Nordrhein-Westfalen,
Düsseldorf 2008. Weitere Infos unter
www.Ostpreussen-NRW.de;
Foto Preußenmuseum Wesel:  Archivmaterial;

Die Gedenkschrift umfasst 224 Seiten  und ist inzwischen vergriffen.
(Inhaltsübersicht anzeigen)
 


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