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Heinke Braß, Landesfrauenreferentin
der LO-NRW verstorben
Landesgruppe
– Am 17. Juli 2010 hätte Heinke Braß, die Landesfrauenreferentin von Nordrhein-Westfalen,
ihren 70. Geburtstag gefeiert. Doch dazu kam es nicht mehr. Sie erlag am 5. Juli
einer Krankheit, gegen die sie zwei Jahre lang mit bewundernswerter Energie gekämpft
hatte. Die Landesgruppe verlor ein langjähriges Vorstandsmitglied und eine engagierte
und kompetente Landsmännin. Heinke Braß war gebürtige Königsbergerin, und sie blieb
ihrer Vaterstadt verbunden bis zu ihrem letzten Atemzug. Sie gehörte der Stadtvertretung
der Stadtgemeinschaft Königsberg an und hatte im Vorstand das Amt des Schatzmeisters
inne. In der Sommerausgabe 2010 des Königsberger Bürgerbriefes machte der Stadtvorsitzende
Klaus Weigelt noch deutlich, dass es ohne Heinke Braß gar nicht ging. „Heinke Braß
hat uns auf der Tagung der Stadtvertreter wieder einmal bewiesen, dass es nicht
nur hilfreich, sondern einfach lebensnotwendig ist, die Finanzen in Ordnung zu halten;
und das ist ihr ganz persönliches Qualitätsmerkmal.“ Nun muss es ohne sie gehen.
Seit 1983 hatte sie das Amt der Landesfrauenreferentin inne. Sie folgte darin ihrer
Tante Gertrud Heincke, Ehefrau von Dr. Hanswerner Heincke, des langjährigen Kulturreferenten
der Landesgruppe NRW. Jahrelang waren die Frauentagungen unter ihrer Leitung eine
interessante und gern genutzte Möglichkeit zur Weiterbildung und zum Informationsaustausch.
Zwei Tagungen im Jahre, eine Frühjahrs- und eine Herbsttagung, gehörten zum Programm
der Landesgruppe. Später legte man die Kultur- und Frauentagung zusammen. Unermüdlich
betreute Heinke Braß ihre Gruppen. Obwohl sie voll berufstätig war, lehnte sie kaum
ab, wenn sie zu einem Besuch oder zu einem Vortrag eingeladen wurde. Dann sprach
sie über den Deutschen Orden, über den Astronomen Bessel oder über ostpreußische
Bräuche, um nur ein paar ihrer vielen Themen zu nennen. Besondere Freude machte
sie den Landsleuten, wenn sie über ihre Reise in die Heimat berichtete. Als sie
schon gegen ihre Krankheit kämpfte, nahm sie noch an Jubiläumsfeiern teil, so in
Gütersloh an der Feier zum 60jährigen Bestehen. Und sie kam zu den Sitzungen und
Tagungen der Landesgruppe, einmal direkt im Anschluss an eine Behandlung im Krankenhaus.
In ihrem Verhalten war sie unverändert, diskutierte, referierte, machte Notizen
und nahm an allen Programmpunkten und Gesprächen teil wie eh und je. Alle waren
glücklich darüber und davon überzeugt, dass sie mit ihrer großen Energie noch viel
schaffen würde. Wenn ihr Platz in der Vorstandssitzung nun leer bleibt, fehlt nicht
nur eine tüchtige, engagierte und kompetente Mitarbeiterin. Es fehlt auch eine gebürtige
Ostpreußin, die wirklich aus Königsberg stammt und sich noch an die Königsberger
Stadtmusik und die Bläser am Heiligen Abend erinnern konnte. Auch im Bernsteinzimmer
war sie als Kind, „aber damals natürlich noch so klein und so blöd, dass ich nicht
viel mitbekommen habe“, lautete ihre Version, wenn sie davon erzählte. Ganz genau
aber erinnerte sie sich an Agnes Miegel, bei der sie sich während ihrer Schulzeit
aus organisatorischen Gründen eine Zeitlang aufhielt. „Und einmal im Advent habe
ich das ganze Marzipan aufgegessen, das sie mir anboten. Ich wusste nicht, dass
das so mühsam zu machen war. Und es schmeckte so gut!“ Agnes Miegel hatte
dafür bestimmt volles Verständnis, und Heinke lud während ihrer Tätigkeit im Schuldienst
– sie unterrichtete 27 Jahre lang Mathematik, Biologie und Physik am Gymnasium Brackwede
– jedes Jahr im Advent ihre Schülerinnen und Schüler zu sich nach Hause ein und
backte mit ihnen Königsberger Marzipan. Heinke Braß hielt Ostpreußen lebendig.
Mit ihr haben wir wieder ein Stück Ostpreußen verloren. - (Bärbel Beutner)
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