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Gruppe Neuss - Nachrichten-Übersicht 2008: Nachrichtenarchiv 2007: weitere Verweise:
Tag der „offenen Tür“ in Neuss Neuss – Ostpreußen in allen vier Jahreszeiten.
Zum Tag der „offenen Tür“ in der ostdeutschen Heimatstube kamen die Ostpreußen
und ihre Gäste zusammen. Im Mittelpunkt stand der Diavortrag von Wolfgang Reith
über das heutige Ostpreußen in allen vier Jahreszeiten. Er hatte die Dias
während der letzten 15 Jahre aufgenommen. Sichtbar wurden viele Veränderungen,
die sich insbesondere im polnischen und litauischen Teil des Landes ergeben
hatten. So ist das anfänglich noch vorherrschende triste Grau als Überbleibsel
der sozialistischen Epoche allmählich durch farbig gestaltete Umgebung abgelöst
worden. Vielerorts unterscheidet sich die heutige ostpreußische Landschaft kaum
von vergleichbaren Regionen im Westen. Etliche Ziele lagen abseits der gängigen
Touristenrouten und waren selbst manch einem der landeskundigen Zuschauer in der
Heimatstube nicht oder kaum bekannt. Die deutschen Wurzeln sind jedoch nach wie
vor überall sichtbar, auch wenn Ostpreußen nicht mehr zu Deutschland gehört. Sie
werden im gemeinsamen Europa vor allem von den Polen auch nicht mehr geleugnet.
Und die einst trennenden und viele Touristen abschreckenden Grenzübergänge sind
seit dem Beitritt Polens und Litauens zur EU auch verschwunden. Heute kann der
interessierte Besucher zum Beispiel von Neuss bis ins südliche Ostpreußen
(Masuren) ohne jegliche Kontrolle durchfahren. Damit ist für die ostdeutschen
Vertriebenen die Heimat auch wieder näher gerückt. Wolfgang Reith ist ein
ausgezeichneter Fotograf und verstand es, auch durch humorvolle kleine Anekdoten
und Detailkenntnis seine Zuhörer zu fesseln.
Gruppe Neuss feierte Erntedankfest Neuss – Die Erntezeit war in Ostpreußen die
schönste Zeit, sie wurde auch „Austzeit“ genannt. Wenn der Roggen angehauen
wurde, ging der Bauer oder Gutsbesitzer mit seiner Frau, den Kindern, den
Sommergästen und den Helfern aufs Feld. Das erste Mädchen nahm ein Bündel Halme
wie zum Garbenbinden, ging zum Herrn und knüpfte es fest um seinen Arm. Das
zweite Mädchen ging zur Frau, die anderen zu den Kindern und den Gästen. Diese
mußten sich dann „loskaufen“. Sie gaben soviel Geld, daß die Hauer und Binder
dafür an einem Regentag in den Krug gehen und Kranzbier feiern konnten. Der
Brauch des „Sich-Los-Kaufens“ mit Geld ist so alt wie der Brauch des Bindens
selber. Dann wurde die Erntekrone geflochten und mit Schleifen und Strohblumen
geschmückt. Wenn der letzte Wagen vom Feld kam, war da ganz oben – auf die Forke
gestellt – die Erntekrone. In Masuren war es wiederum das Wasser, das auch zur
Erntezeit frische Lebenskraft spenden sollte. Aus einem der vielen Seen
geschöpft wurde es in hölzernen Eimern und Bottichen bereitgestellt. Feierlich
wurde der „Plon“, die letzte Garbe, vor das Haus gebracht. Wenn das Lied „Wir
schneiden den Plon“ verklungen war, bekamen Hauer und Mädchen mit Eimern und
Stüppeln Wasser über den Kopf gegossen. Wenn es im Sommer auch eine große
Schufterei gegeben hatte, auf dem Kornschwatt und beim Einfahren – die Freude
auf das Austbier ließ alles vergessen. Das Austbier am Erntedankfest war das
Schönste vom ganzen Jahr. Beim Erntedankfest der Landsmannschaft Ostpreußen
Neuss erfreuten der Erntezug, Lieder und Gedichte zum Erntethema die vielen
Gäste und dürften so manche Erinnerung wachgerufen haben. Die Gedichte trugen
Frau Käte Kalwa und Hanne Wiberny vor. In der lokalen Presse wurde der Gedanke
aufgenommen, daß der Dank für eine gute Ernte auch heute noch seinen guten Sinn
hat.
Neuss: Grillfest der Ostpreußen Neuss – Peter Pott war angenehm überrascht: Der
angekündigte Termin vom „Grillfest der Ostpreußen“ war verlegt worden und dunkle
Wolken versprachen nichts Gutes – aber seine Landsleute und viele Freunde der
Landsmannschaft Ostpreußen ließen sich nicht abhalten und kamen zahlreich und
froh gelaunt zum Grillfest in die Cornelius-Pfarre in Neuss-Erfttal. Der Absatz
an „Pillkaller“ und „Bärenfang“ stieg beträchtlich. Das Wetter hellte sich auf,
es gab Kaffee und Kuchen und Leckeres vom Grill. Herzlichen Dank an alle, die
zum Gelingen des Festes ihren Beitrag geleistet haben und die vielen
Kuchenspender. Der Bernsteinstand war in Auswahl und Geschmack sehenswert. Das
Schönste aber war das „Schabbern“ unter Freunden und Landsleuten.
Frühlingsfest der Kreisgruppe Neuss Neuss – Das Frühlingsfest der Kreisgruppe Neuss
stand unter keinem guten Stern, denn es waren wieder einmal auch andere große
Veranstaltungen in Neuss. Auch war es einer der ersten schönen Frühlingstage,
und da hatte der Vorsitzende der Gruppe, Peter Pott, große Bedenken, daß das
Marienhaus nicht voll würde. Diese Sorgen haben sich schnell zerschlagen, denn
der Saal füllte sich zusehends. Es konnten auch einige Ehrengäste durch den
Vorsitzenden begrüßt werden. Wie die 1. Stellvertretende Bürgermeisterin von
Neuss, Angelika Quiring-Perl, die Ratsfrau Ursula v. Nollendorf, der
Ehrenvorsitzende der Gruppe, Kurt Zwikla, der Vorsitzende der örtlichen
Schlesier, Theo Jantosch, der Vorsitzende des Neusser Eifelvereins, Karl-Heinz
Steinbeck, sowie Gustav Obereiner vom BdV Kaarst-Büttgen. Das Frühlingsfest ist
eine alte ostpreußische Tradition, das landauf, landab groß gefeiert wurde. Nach
langer Winterzeit freute man sich auf den nahenden Frühling, und die Natur
begann zu leben. Diese Tradition wird auch bei den Ostpreußen fortgesetzt. Man
wird und darf die ostpreußische Kultur nicht verdrängen oder vergessen, sondern
wird diese immer hoch halten, solange es eine Landsmannschaft Ostpreußen gibt,
so Pott. In Neuss sprießen schon die ersten Bäume vom Heimatwald der
Landsmannschaften. Mit Bildern, die einige Tage vor dem Frühlingsfest gemacht
wurden, dokumentierte Pott das Anwachsen der Bäume, speziell der beiden Eichen
aus Masuren, die die jetzige Bürgermeisterin der Stadt Lötzen, Jolante
Piotrowska, zum Pflanzen persönlich mitgebracht hatte. In seiner
Begrüßungsansprache sprach Pott auch über das Dokumentationszentrum über Flucht
und Vertreibung (Zentrum gegen Vertreibungen), das jetzt im Deutschen Haus in
Berlin entstehen soll. Es soll und muß eine Mahnung sein, daß Flucht und
Vertreibung sich nicht widerholen und daß so ein Geschehen geächtet werden muß.
Bei Kaffee und Kuchen und ostpreußischen Spezialitäten erfreuten sich alle
Besucher. Es war wieder viel Zeit zum Schabbern. Es ist erstaunlich, wie jung
die Ostpreußen in Neuss bleiben, denn zu den Klängen von Achim Heik und Alfred
Schulz wurde wieder sehr viel getanzt. Es gab auch eine große Tombola mit 350
Preisen. Diese wurden in mühevoller Kleinarbeit gesammelt und verpackt. Für die
Tombola-Aktion müssen die Aktivsten hervorgehoben und gelobt werden, besonders
Frau Brunhilde Weise und ihre Schwester Frau Elvira Drewes. Beide haben Neusser
Geschäftsleute angesprochen und Preise gesammelt. Auch hat Frau Drewes viele
Sachpreise in handwerklicher Kleinarbeit selbst angefertigt. Manfred Skirlo
übernahm die Wahl der Maikönigin und es wurde in diesem Jahr das Mitglied,
Hedwig Sokoll. An dieser Stelle muß allen gedankt werden, die das Frühlingsfest
mit organisiert haben und durch ihre Aktivität zum großen Gelingen beitragen. So
klang ein froher und gemütlicher Nachmittag aus, und alle Beteiligten konnten
voll Freude und Zufriedenheit ihren Heimweg antreten.
Gruppe Neuss fährt zum Deutschlandtreffen Neuss – Die Gruppe fährt vom 9. bis 12. Mai 2008
zum Deutschlandtreffen nach Berlin. Es sind noch Plätze frei. Freitag, Abfahrt
ab Neuss nach Berlin, Freitagnachmittag, Stadtführung per Bus. Samstag,
Besichtigung des Plenarsaals im Deutschen Reichstag, anschließend zur Messehalle
zum Deutschlandtreffen. Sonntag, Großkundgebung beim Deutschlandtreffen.
Sonntagabend Möglichkeit zum Besuch vom Friedrichstadtpalast. Montag, große
Havel-Spree-Fahrt. Anschließend Heimreise. Reisepreis und Leistung: Fahrt im
modernen Reisebus mit Theaterbestuhlung, drei Übernachtungen mit HP, Eintritt
zum Deutschlandtreffen, Stadtführung, Havel-Spree-Fahrt, pro Person im DZ 320
Euro, EZ-Zuschlag 70 Euro, Friedrichstadtpalast (extra Buchung) 40 Euro pro
Person. Änderungen vorbehalten. Information und Anmeldung: Peter Pott,
Zollstraße 32, 41460 Neuss, Telefon / Fax (0 21 31) 3 84 34 00, E-Mail:
pottzepitter@aol.com.
Jahreshauptversammlung der Gruppe Neuss Neuss – Nach der Einleitung der Versammlung folgte anschließend die
Totenehrung. Namentlich wurden die Verstorbenen des Jahres 2007 erwähnt und die
Opfer der Flucht und Vertreibung eingeschlossen. Möge das ein Mahnmal für alle
Völker sein, damit sich so etwas nie mehr wiederholen möge, so der Vorsitzende
in seiner Gedenkrede. Im besonderen Gedenken wurde an den im Januar 2008
verstorbenen Herbert Dombrowski erinnert, der 25 Jahre die Geschicke der Gruppe
Neuss als stellvertretende Vorsitzende mit aufgebaut und gestaltet hat und
unserem jetzigen Vorsitzenden seit dessen Amtsübernahme ein guter Freund
geworden ist. Abgeschlossen wurde das Gedenken der Toten mit dem Tropetensolo
vom „guten Kameraden“ gespielt von Herrn Steinfort Junior. Mit der Begrüßung der
Landsleute und anwesenden Gäste durch den Vorsitzenden, ging man zum
geschäftlichen Teil über. Lm. Pott berichtete über die Aktivitäten des
vergangenen Jahres. Ein Höhepunkt war die Anpflanzung des Waldes der
Landsmannschaften, Die Initiative und den Plan dazu hatte der Vorsitzende. An
der Einweihung nahm auch eine Delegation aus Lötzen teil, es war zugleich auch
eine völkerverbindende Geste. Die Neuwahl vom Vorjahr wurde nochmals erwähnt,
und alle Vorstandsmitglieder und ihre Arbeitsbereich vorgestellt. Mit dem Dank
an alle Mitarbeiter, Landsleute für ihre Spenden und die rege Teilnahme an den
Veranstaltungen beendete der Vorsitzende seine Rede. Informiert über Ein- und
Ausgaben wurden alle Anwesenden von Manfred Skirlo in seiner Funktion als
Kassenwart. Erfreulich war, daß trotz vieler Teuerungen noch ein Plus
erwirtschaftet werden konnte. So war auch bei den Finanzen alles im „grünen
Bereich“. M. Skirlo bedankte sich bei allen Spendern, die dazu beitragen, den
Fortbestand der Gruppe zu sichern. Die Kasse wurde von H. Patz und H. Manthei
auf ihre Richtigkeit geprüft. Neuer Kassenprüfer wurde H. Niesen. Auch Kuchen
und Alkohol wurden verkauft. Für Grützwurst und andere Spezialitäten war H.
Seidenberg zuständig. Nach all diesen Formalitäten kam der gemütliche Teil
dieser Veranstaltung, und mit neuen Informationen, wie Berlinreise zum großen
Ostpreußentreffen, Tagesausflug und den Hinweis auf die kommenden Feste der
Landsmannschaft, bedankte sich der Vorsitzende bei allen Teilnehmern für die
Aufmerksamkeit und wünschte noch eine gute Zeit.
Herbert Dombrowski, ein ostpreußisches Urgestein, verstorben Neuss – Herbert Dombrowski, ein ostpreußisches Urgestein, ist am 4. Januar
2008 im Alter von 82 Jahren verstorben. Der gelernte Metzgermeister, geb. am 12.
April in Groß Gablik, Kreis Lötzen / Ostpreußen, war über 23 Jahre 1.
stellvertretender Vorsitzender der Gruppe Neuss, die er mit seiner Weitsicht
maßgeblich mit geprägt hat. Als Herbert Dombrowski zwei Jahre alt war, zogen
seine Eltern nach Adlersdorf, Kreis Lötzen. Dort erlernte er bei seinem Vater
August das Fleischerhandwerk. Direkt nach der Lehre wurde er zum Arbeitsdienst
nach Schwallen, Kreis Johannisburg, eingezogen. Später als Soldat war Herbert
Dombrowski als Funker in Allenstein, Königsberg und in Südfrankreich
stationiert. Er kam in Gefangenschaft, aus der er am 31. Januar 1946 entlassen
wurde, und hatte jetzt keine Heimat und keine Familie mehr. Als junger Metzger
schlug er sich durchs Leben, ging auf Wanderschaft und erwarb 1955 in Düsseldorf
den Meistertitel im Fleischerhandwerk. Er lernte seine Frau Rita kennen, und im
Juli 1960 eröffnete Herbert Dombrowski, acht Tage nach seiner Hochzeit, eine
Fleischerei in der Ulmenstraße in Düsseldorf. Beide führten das Geschäft
hervorragend, und es kam ein Partyservice dazu. Zu seiner Kundschaft zählten
unter anderem James Last, Udo Jürgens und die Gruppe Bonny M. Seine
ostpreußischen Spezialitäten wurden mittlerweile weltweit versand. Mit Ständen
auf den großen Bundestreffen der Ostpreußen in Köln und Düsseldorf sorgte
Herbert Dombrowski für das leibliche Wohl der vielen Ostpreußen und deren
Gästen. 1946 trat der Ostpreuße in die Landsmannschaft in Oldenburg, 1960 in die
von Düsseldorf und am 22. Januar 1983 in die Gruppe Neuss ein. 30 Jahre lang
waren die Eheleute Dombrowski Mitglied im T. D. Tanzsportclub Düsseldorf
Rot-Weiß, mit dem sie heute noch freundschaftlich verbunden sind. In dieser Zeit
errangen sie das bronzene und silberne Tanzsportabzeichen. So liegt es auch auf
der Hand, daß beide Mitbegründer der Trachten- und Volkstanzgruppe der Gruppe
Neuss sind, die heute nicht mehr auftritt. Wir, die Landsmannschaft Ostpreußen,
werden sein Andenken stets in Ehren halten. Nun mußten wir Herrn Dombrowski zur
letzten Ruhe auf dem Kaarster Friedhof begleiten.
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