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„Rechte und Pflichten der Vertriebenen heute.“
Du sollst Deine Vertreiber lieben Die Rechte der Vertriebenen werden von verschiedenen Seiten immer wieder artikuliert. Sie sollen hier auch zusammenfassend dargestellt werden. Nicht vergessen werden dürfen aber in der Regel die dazugehörigen vielschichtigen Pflichten der Vertriebenen. Der Ostpreuße Johann Gottfried Herder (1744-1803) prägte den Satz: „Der Name Menschenrechte kann ohne Menschenpflichten nicht genannt werden; beide beziehen sich aufeinander.“ Eine der Pflichten der Vertriebenen ist, auch wenn es zumindest sonderbar erscheint, die Vertreiber zu lieben. Diese Aussage bezieht sich auf den allseits bekannten Bibelspruch „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“. Liebe setzt immer eine Beziehung voraus. Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: Stehen wir in Beziehung zu Tschechen, Slowaken, Polen, Litauern oder Russen bzw. sind sie unsere Nächsten? Tatsächlich stehen wir mit ihnen nur in Beziehung, wenn wir mit ihnen „zu tun haben“, oder noch besser, wenn wir von ihnen etwas wollen. Und unsere Pflicht ist, sehr viel von ihnen zu wollen. Dabei wollen wir beachten, daß es sich bei den „Vertreibern“ nicht um die faktischen Vertreiber handelt, sondern um deren Nachfahren und/oder um Angehörige der Vertreiberstaaten, die u. U., entsprechend ihrem Kenntnisstand, die „Umsiedlung“ gutheißen oder gar keine Ahnung davon haben, daß es eine Vertreibung durch Angehörige ihrer Nation gegeben hat. „Du sollst Deine Vertreiber lieben“ gilt also nur für diejenigen von uns, die von den Menschen der Vertreiberstaaten etwas wollen, beispielsweise die Rückgabe des Eigentums oder das Rückkehrrecht in ihre Heimat, so wie es die vertriebenen Istrier vor dem Europaparlament demonstriert haben (http://www.mies-pilsen.de/vertriebene-italiener-vortrag2012.pdf). Wir alle haben die Pflicht, von unseren Nachbarn, den Polen und Tschechen etwas zu wollen. Wir müssen uns ansehen, welchen Sinn die Aussage „Liebe Deine ‚Feinde’ “ hat in unserem normalen und natürlichen Bestreben, bestehende Realitäten und Wirklichkeiten zu verändern. Sehen wir uns dazu Erkenntnisse an, die wir gewinnen, wenn wir die Lehre der Irenik berücksichtigen. Irenik ist die Wissenschaft, die sich mit den Prinzipien befaßt, nach denen unser Gehirn funktioniert. Das heißt, wenn ich weiß, wie die Gehirne funktionieren, weiß ich, wie ich den mir gegenüberstehenden Mitmenschen behandeln muß, damit er positiv auf mich reagiert, das Miteinander also friedlich abläuft. Irenik, abgeleitet von griech. „eirene“ = der Frieden, ist also Friedenslehre. Gleichzeitig ist sie aber Erfolgslehre, da sie mich in die Lage versetzt, die Aufmerksamkeit meines Zuhörers so zu gewinnen, daß er, als Beispiel, schließlich mein hoffentlich gutes Produkt kauft. Wir wollen uns auch Gedanken darüber machen, welches gutes Produkt die Vertriebenen anstreben und verkaufen sollten Bevor wir uns mit der Irenik im Zusammenhang mit unseren Anliegen beschäftigen, müssen wir klarstellen, was die Irenik generell besagt. Das Prinzip unseres Gehirns ist das 1, 2, 3, oder „Aller guten Dinge sind drei“. Ähnliche Sinnsprüche gibt es in jeder Sprache. Prof. Singer, bis April 2011 Direktor im Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt/Main, spricht von einem Dreierprinzip in unserem Gehirn („Das Gehirn sucht ständig nach Gründen, Zwecken und Bezügen“). Und schon Ion von Chios (* 490 v. Chr. auf der griechischen Insel Chios; † 423) machte die Aussage: „Alle Dinge sind drei, und nicht mehr oder weniger als diese drei. Eines jeden Vortrefflichkeit eine Dreiheit: Verstand, Kraft, Glück“. Das heißt, für alles und jedes gibt es immer ein 1, 2, 3: drei zusammengehörende Ansichten, drei Blickwinkel, drei zusammengehörende Denkweisen, drei Aspekte, drei Seiten, drei Strukturen. Unser Gehirn ist so aufgebaut, daß es sich von allem und jedem (Idee, Gegenstand usw.), uns oft unbewußt, immer einen Anfang (1), darauf folgend einen Ablauf, eine Aktivität (2) in irgendeinem Sinne und schließlich ein Ende (3), ein Ergebnis, ein Produkt vorstellt. Ein Ingenieur handelt in diesem Sinne: Seine Idee (1) sieht er schon vor seinem geistigen Auge als Produkt, als „Denkbild“. Anschließend überlegt er sich die Wege zur Verwirklichung seiner Idee, er überlegt sich die Versuchsanordnung, den Produktionsweg, baut die Produktionsanlage, stellt sein Produkt her (2 [eine Kette von geistigen und praktischen Aktivitäten]), schließlich liegt das Ergebnis, das fertige Produkt vor (3). (Weitere Erläuterungen im Anhang). Wer die Prinzipien, die uns regieren, nicht anerkennt und anwendet, begibt sich zusätzlicher Möglichkeiten, seinen Erfolg zu maximieren. Er handelt fahrlässig, verantwortungslos oder sogar verwerflich. ...
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Stand: 23.04.2024 |