Die Gruppe Aachen ist auch über
e-Post erreichbar.
Wir Ostpreußen in
Aachen
Ein Beitrag von Karl-Heinz Kelch (Gruppe Aachen)
Die Kreisgruppe der Ostpreußen in Aachen verfügt
über zwei Besonderheiten. Schon vor dem Krieg stand in Aachen ein Hinweisschild
auf die ehemalige Reichsstraße 1, die heutige Bundesstraße 1, die von Aachen
über Berlin und Königsberg (Pr.) nach Eydtkuhnen führte. Sie ist ein Teil der
ältesten West-Ost-Verbindung Europas, von Brügge nach Nowgorod durch acht
Staaten. Jeder, der von Holland nach Aachen einreist, wird durch dieses
unübersehbare Schild von 2,50 x 1,25m auf den Verlauf der alten Handelsstraße
aufmerksam gemacht. Es ist inzwischen das 3. Schild, da die Beschriftung von
einigen politisch Andersdenkenden als nationalistische Provokation verstanden
und die Schilder beschmiert und gestohlen wurden. Für uns Ostpreußen und die
Stadt Aachen ist dieses Schild wichtig als Erinnerung an diese alte Reichsstraße
1, die noch heute Menschen über Grenzen hinweg und uns mit unserer
ursprünglichen Heimat Ostpreußen verbindet.
Die Kreisgruppe Aachen der Ostpreußen wurde 1952
gegründet. Wegen der Grenznähe und den Kohlegruben konnten viele Ostpreußen nach
der Vertreibung beim Zoll und Bergbau unterkommen. Vertriebenenvorsitzende in
dem Vertriebenen-Ausschuss der Stadt Aachen überzeugten die damaligen Ratsherren
von der Notwendigkeit einer eigenen Versammlungsstätte für die
Vertriebenenverbände. So wurde 1961 das „Haus des Deutschen Ostens“ feierlich
eingeweiht und durch das „Kuratorium Haus des Deutschen Ostens“ selbst
verwaltet.
Das „Haus des Deutschen Ostens“ ist
architektonisch mit dem runden Glastreppenhaus eine Seltenheit und verfügt über
drei Versammlungsräume für die landsmannschaftlichen Zusammenkünfte und einen
Werkraum für kreative Tätigkeiten. Kostenfrei für uns ist der große Saal mit dem
Restaurant, der bei jedem Fest genutzt wird. Da das „Haus des Deutschen Ostens“
von der Stadt Aachen keine Unterstützung bekommt, unterliegen die
Landsmannschaften auch nicht den politischen Schwankungen und können die
kulturellen Aktivitäten frei gestalten.
Wie überall werden die Ostpreußen weniger, doch
wir hoffen, dass die Landsmannschaft Ostpreußen in Aachen noch etliche Jahre
besteht und das „Haus des Deutschen Ostens“ sich noch lange selber trägt.
Quelle:
Gedenkschrift 60 Jahre LO-NRW, Frühjahr 2009, Seite 48
Von Aachen nach
Königsberg/Pr. auf der Reichsstraße 1 (Teil 1)